War ÖVP-Landesrätin Teschl-Hofmeister Architektin des „ÖVP-ORF-NÖ-Tool“?
Nach Ziegler-Rücktritt muss ORF-Kommission Rolle von dessen Vorgängerin in ORF-NÖ-Chefredaktion, die 2018 direkt vom Rundfunk in die Landesregierung wechselte, aufklären.
„Der Rücktritt von Robert Ziegler als ORF-NÖ-Landesdirektor war längst überfällig und hätte schon vor Wochen passieren müssen. Jetzt gilt es, diesen Skandal lückenlos aufzuarbeiten und die Verflechtungen zwischen ÖVP NÖ und dem Landesstudio in St. Pölten endgültig zu kappen. Mit der schwarzen ‚Message Control‘ muss ein für alle Mal Schluss sein!“, erklärte heute, Freitag, FPÖ-Generalsekretär und Mediensprecher Christian Hafenecker. Mit großer Spannung erwarte man daher den Bericht der ORF-internen Untersuchungskommission, der laut Medienberichten am Montag ORF-Generaldirektor Roland Weißmann vorgelegt werden soll.
Endbericht wurde bis nach NÖ-Wahl zurückgehalten
„Besonders interessant werden dabei die Ergebnisse zur Rolle von ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sein, als deren ‚Privatfernsehen‘, erweiterte Pressestelle und ‚Dirty Campaigning Tool‘ in einem der ORF NÖ seit Jahren missbraucht wird. Da diese ORF-interne Kommission mit der Veröffentlichung ihres Berichts auf Biegen und Brechen bis nach der niederösterreichischen Landtagswahl zugewartet hat, kann man davon ausgehen, dass es ziemlich eng für Mikl-Leitner und das schwarze System werden wird. Dass der Rücktritt Zieglers, der faktisch einem Schuldeingeständnis gleichkommt, ebenso erst jetzt erfolgt ist, wird wohl auch kein Zufall sein“, so Hafenecker.
Wie kam Teschl-Hofmeister zu ihrem Landesrats-Posten?
Die Causa Ziegler sei jedoch nur ein Mosaikstein eines riesigen schwarzen Sittenbildes, da der totale Zugriff auf den ORF NÖ schon zuvor begonnen habe. Der freiheitliche Generalsekretär hofft daher, dass sich die Untersuchungskommission auch mit der Tätigkeit von ÖVP-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister befasst, die von 2010 bis 2015 als direkte Vorgängerin Zieglers Chefredakteurin des ORF NÖ war und 2018 unmittelbar aus dem ORF-Zentrum, wo sie als Koordinatorin der Landesstudios tätig war, als ÖVP-Mitglied in die niederösterreichische Landesregierung wechselte.
„Hanniphon“: Weitere Untersuchungen dringend erforderlich
„Diese Optik ist verheerend. Es ist daher nur naheliegend, dass sie bereits als ORF NÖ-Chefredakteurin das Landesstudio zum ‚ÖVP-ORF-NÖ-Tool‘ entwickelt und Ziegler dieses dann fortgeführt hat. Die ‚Belohnung‘ von Landeshauptfrau Mikl-Leitner dafür war möglicherweise ein Landesratsposten. Dass sie auch jetzt nach dem Skandal rund um den ORF NÖ wieder Fixstarterin im ÖVP-NÖ-Regierungsteam ist, während andere das Feld räumen mussten, untermauert diesen Verdacht nur“, führte Hafenecker aus, der über die dahinterstehenden Motive mutmaßte: „Ist es Dankbarkeit, oder weiß Teschl-Hofmeister als mutmaßliche Architektin des ORF-NÖ-Umbaus zum ‚Hanniphon‘ zu viel? All das muss untersucht werden!“
Foto: FPÖ