Breaking NewsLAND OÖSicherheit Land OÖ

Blackout-Simulator soll Krisenfestigkeit der Gemeinden stärken

Seit geraumer Zeit diskutiert man auch in Oberösterreich intensiv darüber, welche Folgen ein Blackout – also ein großflächiger Stromausfall – haben wird. Es geht nämlich dabei nicht nur um einen Stromausfall, sondern um einen schwerwiegenden Lieferkettenkollaps, der deutlich länger als der Stromausfall anhalten wird. Vom Mobiltelefon, über die Zahlungssysteme, Zapfsäulen, die Kassen in den Supermärkten bis hin zur Wasserver- und -entsorgung ist jeder Bereich betroffen. Wichtig ist die Bewusstseinsbildung, um die Eigenverantwortung und Selbstversorgungsfähigkeit der Bevölkerung zu erhöhen.  Die persönliche Vorsorge jedes Einzelnen ist zentrales Element, um die etwaige Versorgungsunterbrechung  zu überbrücken und chaotische Zustände weitestmöglich zu verhindern. Je länger und besser die Eigenversorgung funktioniert, desto größer sind die Chancen, möglichst rasch wieder ein geordnetes Leben herzustellen.

Gemeinden als Rückgrat der Gesellschaft

Eine wesentliche Rolle spielen die Gemeinden als Rückgrat der kommunalen Infrastruktur. Als dezentrale kleine Einheit kann auf dieser Ebene noch effektive Hilfe vorbereitet und organisiert werden, wenn die technische Kommunikation ausfällt und alle gleichzeitig und im gleichen Umfang betroffen sind. Dazu sind zahlreiche Vorbereitungen erforderlich. Beginnend bei der Trinkwasserversorgung, der Abwasserentsorgung, setzt sich diese Menge an Aufgaben bis hin zur Gesundheits- und Lebensmittelnotversorgung fort. Daneben werden die Gemeinden zum Dreh- und Angelpunkt der Kommunikation. Eine klare und transparente Kommunikation ist essentiell, um Chaosphasen möglichst kurz zu halten und Gerüchten, welche mangels Wissens schnell gestreut werden, vorzubeugen.

Mit Blackout-Simulation „Neustart“ die eigene Resilienz testen

Zur Krisenbewältigung seien eingespielte Krisenstäbe Voraussetzung dafür, rasch ins Handeln zu kommen. Müssen in der Krise die benötigten Personen benannt und zusammengerufen werden oder die erforderliche materielle Ausstattung erst organisiert werden, ist bereits wertvolle Zeit verstrichen. Das notwendige Wissen und eingeübte Führungs- und Entscheidungsprozesse helfen dabei, rasch und effizient arbeiten zu können. Ansonsten besteht die Gefahr sich zu verzetteln. Wissen schafft auch die Basis dafür, unter Druck zu agieren, anstatt bloß zu reagieren und so Probleme nicht zu Krisen werden zu lassen. Die Blackout-Simulation „Neustart“ macht es möglich auf einfache und praxisorientierte Weise frühzeitig die unterschiedlichen Fähigkeiten und Reaktionen von Personen zu erkennen und einzuordnen. Die als Spiel konzipierte Simulation hilft dabei, die eigenen Stärken und Schwächen besser zu erkennen und daraus abzuleiten, wo Handlungsbedarf besteht und auch die personelle Zusammensetzung von Krisenstäben kritisch zu hinterfragen. Abläufe können eingeübt, optimiert und gefestigt werden, Verantwortlichkeiten sind klar verteilt und im Anlassfall wissen alle Beteiligten was wann und wie zu tun ist

Haimbuchner: „Sich nicht vorzubereiten wäre mit Sicherheit fatal“

„Die Wahrscheinlichkeit eines länger dauernden und großflächigen Stromausfalles mag von manchen noch immer als gering eingeschätzt werden. Sich nicht darauf vorzubereiten, wäre jedoch mit Sicherheit fatal. Der zentrale Ansatz bei der Risikobeurteilung muss daher gemeinsam mit der Eintrittswahrscheinlichkeit immer die zu erwartenden Auswirkungen und Folgen im Blick haben. Auf diese Auswirkungen gilt es vorbereitet zu sein. Negative Dinge werden gerne ausgeblendet. Die Vogel-Strauß-Taktik wird hier aber nicht funktionieren. Es gilt Dinge proaktiv zu betreiben und sich ohne Schönreden, aber auch ohne Übertreibungen auf Szenarien vorzubereiten. Der Zivilschutz leistet hier seit Jahren eine hervorragende Arbeit und jeden Beitrag, den die Politik zu leisten im Stande ist, ist die Arbeit wert. Eine gut vorbereitete und informierte Gesellschaft hält auch in Krisenzeiten vielen Herausforderungen stand“, betont FPÖ-Landesparteiobmann, Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner den enormen Wert der Krisenvorsorge auf allen Ebenen.